Vorgestern sind wir mit dem Moped in die Hauptstadt Goas
gefahren. Die Stadt heisst Panaji und die Fahrt dorthin war sehr schön. Überall
siehst Du Reisfelder und Palmen. Grün wohin das Auge reicht. Aber meinem
Hintern hat die Tour nicht so gefallen. Nach der knapp 1-stündigen Fahrt zur
Hauptstadt tat mein A**** ziemlich weh. Die Stadt selbst ist ganz nett. Wir
waren am Hafen, in einem Buchladen, bummelten herum und aßen Mittag.
Es gibt dort auch eine weiße Kirche, die früher wichtige
Anlaufstelle für die Portugiesen war, die nach der langen und gefährlichen
Überfahrt von Europa nach Indien, das starke Bedürfnis hatten als aller erstes
Gott für die sichere Ankunft zu danken.

Später fuhren wir nach Old Goa. Diese ehemalige Hauptstadt
liegt ca. 10 Km von Panaji enfernt. Old Goa musste leider wegen Cholera-und
Malariaepidemien den Status Hauptstadt im 19. Jahrhundert aufgeben. Wir parkten
unser Moped am Gandhi Circle

und gingen zu der großen Basilika und zu der großen Kathedrale….die
größte Asiens.
Also wenn man diese Bauten sieht, denkt man nicht, daß man
in Indien ist.



Bei einer kleinen Rast lernten wir noch diesen süßen Schatz
kennen.

Ein Straßenhund. Super lieb und sehr hungrig. Wir kauften
ihm ein Stück Brot….was besseres gab es leider nicht und fütterten ihn. Am
liebsten hätten wir den Hund mitgenommen…..
Nun sollte die Rückfahrt stattfinden, bevor die Dunkelheit
hereinbricht. Die indischen Straßen sind
schon gefährlich genug, da muß man nicht noch mehr riskieren.
Als wir losfuhren zogen sich schon Wolken zu schwarzen
Gebilden zusammen und man hörte leises Donnern.
Wir waren gerade mal 5 Minuten unterwegs, als es anfing zu
regnen. Noch nicht doll…
Dann wurde es aber etwas stärker, also meinte mein Partner,
daß es besser sei am Straßenrand zu parken und uns unter einen Baum zu stellen.
2 Inder folgten unserem Beispiel. Achso, als ich vom Moped stieg, trat ich
volle Kanne in einen frischen Kuhfladen….herrlich….
Da standen wir also und wurden etwas naß..und der Regen
wurde immer heftiger….und wir wurden naßer…bis wir merkten, daß dieser Guß
nicht nach paar Minuten aufhören würde. Die beiden Inder neben uns rannten zu
einem einige Meter entfernten Hüttchen, um sich unterzustellen und wir rannten
hinterher. Auf den Straßen bildeten sich Flüsse, das Gewitter wurde immer
stärker und ich habe noch nie soviel Wasser herunterkommen gesehen. Da standen
wir nun komplett durchnässt unter einem Palmendach mit einigen Indern darunter
eine alte Frau, die mich immer zahnlos anlächelte und warteten das es aufhört
zu schütten. Die Blitze und die Donner waren super laut und es regnete so stark,
daß Du teilweise nichts sehen konntest. Das war ein Erlebnis!!!
Nach einer halben Stunde war es vorbei.
Die beiden Inder, die auch als erstes unter dem Baum
standen, fragten ob wir Nessi kennen würden und ob die Geschichte stimmt. Mein
Partner, der mit diesen Fabelgeschichten überhaupt nichts anfangen kann…..ich
bin da schon etwas anders gestrickt….meinte dann zum Inder, daß er nicht wüsste
was dessen Zugang sei. Er fragte ihn, ob er auch glauben würde, daß
Ganesha, der Elefantengott, tatsächlich hier die Straße entlang gegangen
wäre….ein Mensch mit Elefantenkopf….
Der Inder schaute ganz ernst und sagte: Sicher ist Ganesha
hier entlang gegangen…sogar 3 Mal!!
Da sagte mein Partner: Tja, wenn das Dein Zugang ist….jaaa,
Nessi existiert!! Der Inder strahlte, wir sprangen auf unser Moped….Mascha
stieg versehentlich nochmal in den selben Kuhfladen und dann fuhren wir los.
Klatschnaß hatten wir noch 45 Minuten Fahrt vor uns und das
beste daran war….es fing nach einiger Zeit wieder an zu schütten. Uns war es
aber egal. Nasser konnten wir nicht werden. Also fuhren wir durch den Monsun.
Ich habe zwar gefroren und die Regentropfen schlugen mir wie
Hagelkörner ins Gesicht, aber dieses Erlebnis will ich trotzdem nicht missen!!
Als der Schauer wieder aufhörte, fing gerade an die Sonne
unterzugehen. Alles war in Orange getaucht, von der tropischen Vegetation
tropfte überall das Wasser herunter, Kühe mit ihren Kälbern kamen uns entgegen
und der Fahrtwind fing langsam an uns zu trocknen.
Ein traumhaftes Gefühl.
Ich war klatschnaß und meine Finger waren runzelig, als
hätte ich 2 Stunden in der Badewanne gesessen.
Da hieß es nur noch…ab unter die Dusche!!