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Für Häufchen gibt es Schläge.

1) Zeitungsartikel:

Eine Dame ist mit ihrem schwarzen Labrador Ginger spazieren gewesen. Irgendwann blieb die Inderin stehen und unterhielt sich mit einer Nachbarin. Während der Unterhaltung produzierte Ginger ein Häufchen. Und da das eine Sauerei ist, kamen gleich 5 Frauen um die Ecke gelaufen und schlugen die Hundehalterin zusammen. Sie beschimpften sie, daß sie keinen Respekt vor ihren Nachbarn hätte und alles beschmutzen würde. (Dazu muß man sagen, daß ich den Ort, wo das passierte, kenne. Dort scheißen Kühe auf die Straße, Hundekadaver liegen am Straßenrand, Müllberge überall und der Fluß in der Nähe ist eher ein Abfluß.Warum man sich dann wegen einem Ginger Häufchen so aufregen kann, ist mir ein Rätsel.) Die Hundehalterin ist sofort zur Polizei. Das ist jetzt schon knapp eine Woche her. Die Polizei hat bis jetzt keinen Finger gerührt.

(Gut das Ginger wenigstens davongekommen ist ;))

 

2) Bei der Visastelle:

Als wir gestern nochmal bei der Visa-Stelle waren, stand im Büro ein kleines ca. 10 Jahre altes Mädchen mit kurzen Haaren und einem strahlenden Lächeln. Wir fragten den Beamten wer das sei.

 

Er: Das ist die Tochter des Teemachers. Sie bringt uns immer Tee. Möchten Sie Tee?

Wir: Gerne.

Der Beamte sprach mit der Kleinen und dann rannte sie aus dem Büro.

Nach einigen Minuten kam sie mit einer kleinen Kanne und zwei Pappbechern zurück und schenkte uns heißen masala chai ein. Herrlich!!!! Die Teeverkäufer von der Straße sind echt die besten.

Mein Mann: Es ist doch mitten in der Woche. Warum ist die Kleine nicht in der Schule?

Er: Die Eltern wollen wohl kein Geld dafür ausgeben und das Mädchen will auch nicht.

Ich: Ich dachte die öffentlichen Schulen sind kostenlos. Es gibt doch eigentlich Schulpflicht.

Er: Ja, die sind kostenlos.

Ich:……….

Er: Aber das Mädchen will nicht. Sie rennt immer von der Schule weg.

Mein Mann: Ja, aber was soll mal aus ihr werden? Wo wird sie in 10 Jahren sein?

Er lacht: Kein Ahnung. Sie wird mal da sein und mal dort. Halt herumwandern.

Als wir das Büro verließen rannte uns das süße Mädchen noch ein Stück hinterher und rief: One, two three, four five, six, seven, eight, nine, ten.

Ich: Toll, Du sprichst Englisch. Das ist sehr gut.

Sie strahlte mich an und rannte zu ihrem Vater, der mit seinem Teewagen mitten auf der Straße stand und die Glocke schlug.

(Als ich meinen Pass mit dem neuen Visum zurückbekommen sollte, reichte der Beamte nicht mir den Pass, sondern meinem Mann. Das Indien ein Land der Männer ist und Frauen wenig zu sagen haben, bemerkt man an bei vielen Dingen….habe schon darüber berichtet. Zum Bespiel wird dem Mann zuerst das Essen serviert, der Mann wird gefragt, wie die Frau das Kleid geschneidert haben soll usw. Aber als ich neben meinem Mann saß und der Beamte MEINEN Pass meinem Mann reichte, da war das doch ein schräges Gefühl.)

3)

In den indischen Zeitungen findet man immer wieder Artikel über Vergewaltigungen. Manche Vergewaltigungen hier wären auch Vergewaltigungen bei uns, aber gewisse Vergewaltigungsfälle sind indisch. Warum? Zum Beispiel stand gestern in der Zeitung ganz groß: Makler wegen Vergewaltigung verhaftet!!!

Da denkst Du erstmal: Richtig so. Und liest dann weiter.

Eine Frau war mit diesem Makler 3 Monate zusammen. Sie hatten Heiratspläne und Geschlechtsverkehr. Alles romantisch, alles einvernehmlich. Dann nach 3 Monaten hat dieser Makler gesagt, daß er doch nicht heiraten will und verließ daraufhin die Klägerin. Diese ging mit gebrochenen Herzen zur Polizei und zeigte den Ex wegen Vergewaltigung an. Der Makler wurde daraufhin festgenommen.

Jetzt wird wohl unsereins denken: Naja, die will sich halt rächen und hat sich deshalb diese böse Vergewaltigungsgeschichte ausgedacht.

Nein.

Das ist in Indien völlig normal. Wenn ein Mann eine Beziehung mit einer Frau führt und auch Sex mit der Dame hat, ist das eine ernste Sache. Die Gesellschaft ist hier immer noch sehr konservativ. Die Frauen haben normalerweise erst in der Ehe Sex. Manche Inderinnen sind aber mutiger und haben schon Sex vor der Ehe, ABER meistens nur, weil sie glauben, daß der Geliebte sie heiraten wird. Wenn dann diese Möchtegern-Verlobten doch keine Lust haben und sich trennen, haben sie die Ehre der Ex angekratzt und dann war der ganze Sex in der Beziehung eine lange Aneinanderreihung von Vergewaltigungen.

Was denke ich darüber?

1. Es ist nicht in Ordnung einen Mann Vergewaltiger zu nennen und verhaften zulassen, nur weil er die Beziehung beendet hat. Das geht zu weit!!!!!

2. Aber dazu muß man sagen, daß die indischen Männer ja wissen, wie die Gesellschaft hier funktioniert und einige Exemplare haben evtl vorsätzlich Heiratsversprechen gemacht, um an das Schmuckkästen der Freundin zu kommen. Auch nicht ok.

3. Laut der Gesellschaft hier, hat eine anständige Frau NIE Sex vor der Ehe. Also haben die Klägerin sich ja auch beschmutzt.

Als Westler ist das alles manchmal wirklich zu schräg und nicht nachvollziehbar.

Was haltet Ihr davon?

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Krebsrot in Ungarn

Vielen, vielen Dank für all Eure lieben Wünsche. Ich habe mich darüber sehr gefreut 😀

Die Tage in Ungarn waren wunderschön….Ruhe, Natur, gutes Essen und jeden Tag Sonne, Sonne, Sonne….33 Grad…und das im April!!

Ich war dann auch so super klug und legte mich mitten in die Sonne….ohne Sonnencreme…frei nach dem Motto: Indien hat mich abgehärtet, Ungarn kann mir nichts anhaben.

Tja….meine krebsroten Schultern sagten etwas anderes.

Bekam von meinem Schatz eine Standpauke und fühlte mich dabei wie ein kleines Kind, das von der Mutter ausgeschimpft wird 😉

Aber es war nicht nur Erholung angesagt. Ich nahm mir auch Lernstoff mit und war fleissig am Pauken.

Mein Lieblingsplatz war unter unserem Kirschbaum. Dort hatte ich Ruhe, Schatten und Natur, Natur, Natur….so weit das Auge reicht…..schöner ging es nicht!!!

Hier die Fotos:

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Die Zeit der Waage beginnt

Die Wohnung ist endlich fertig. Alles ist aufgeräumt, geputzt, ausgepackt und entstaubt.

Gestern war ich dann an meinem Schreibstisch dran. Meine ganzen Papiere mussten sortiert werden und heute warten noch 3 große Haufen Schulmaterial auf mich, die organisiert werden wollen.

Wenn das erledigt ist, bricht offiziell der Alltag an. Das bedeutet Arbeit, Lernen UND am Mopstum arbeiten. Tja, diese ganze Indiennummer von wegen gesund essen, da alles vegetarisch usw ist nicht wirklich aufgegangen. Das Essen ist sehr ölig, die Süßigkeiten sehr zuckrig (ja, ja, ich hätte sie ja nicht essen müssen, blabla…Klugscheißer mag keiner!) und die German Bakery war auch nur paar Schritte entfernt. Die Backwaren waren zwar kein Knaller, aber es kam unseren heimischen Produkten doch näher als alles andere.

Das merkwürdige ist, daß ich dachte, daß wenn ich erstmal hier bin, ich mich auf die Schokoladenregale schmeißen würde….aber nichts da.
Als ich die Supermarktregale abscannte, hatte ich auf keine schokoladige Sünde Lust. Was ist passiert?!

Wir waren dann am Sonntag bei serbischen Freunden zum Essen eingeladen. Die Küche war deftig und ich aß wie ein Spatz, da ich immer noch nicht meinem Magen alles zutrauen kann. (körperfetttechnisch der Hauptgewinn ;))

Dann zauberte die serbische Großmutter süße Leckereien auf den Tisch. Alles selbstgemacht.
Ich probierte, es war lecker, ein Stück reichte mir aber.

Beim Verabschieden reichte sie uns eine ganze Box mit den Leckereien und strahlte. Ich nahm es höflich an und mein Körperfett freute sich auf Zugabe!!

Tja, wenn es dann schonmal im Kühlschrank steht, dann ißt man auch diese sahnigen, zuckrigen, Kokosnuß- Backwaren.
Aber nun ist alles alle und jetzt ist Schluß!!!

Gestern aktivierte ich dann die Waage…die Stunde der Wahrheit….als ich draufstieg zeigte der Pfeil der Waage auf Mops….


.
…hmm….mein Ziel ist Windhund….aber nicht die kleinen zittrigen Whippetwesen Marke Magermodel

…sondern eher ein stolzer Afghane…. schlanker, sportlicher Körperbau mit langer blonder Mähne.

Habe mir gestern zwei Kochbücher über gesunde und leichte Küche gekauft und werde hoffentlich damit mein Ziel erreichen…..(Natürlich darf das Sportprogramm nicht fehlen, aber das habe ich noch nicht durchdacht).

Ein Mops kam in die Küche…..

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Mascha alias Ahoi Brause

Wisst Ihr wie ich mich seit heute morgen fühle? Wie ein Flummi, der nicht liegen bleiben kann, sondern immer wieder herumhüpft.

Es fühlt sich an, als wenn ich x Tüten Ahoi Brause (Waldmeister war mein Lieblingsgeschmack) in meinem Bauch habe und Cola hinterhergeschüttet hätte.

Ich bin zappelig!!!

Das hat sicher etwas mit dem Abflug zu tun. Die Tage rennen nur so, als könnten sie nicht erwarten endlich in Wien österreichischen Boden zu betreten.

Seit gestern Mittag bin ich alleine in unserem Haus, da mein Freund und Koala (so nenne ich jetzt unseren australischen Freund, der zurzeit bei uns wohnt…..Immer „australischer Freund“ schreiben nervt….daher Koala)

…also wo war ich? Ah ja…mein Schatz und Koala sind aus beruflichen Gründen im Norden Goas unterwegs und daher fahre ich bis übermorgen solo.

Ist vielleicht auch gut so….denn meine Zappelei würde auch einen starken Espresso nervös machen.

Gestern spürte ich schon so eine Art Unruhe aufkommen…so eine Unruhe, wie man sie als Kind spürt, wenn man im Kalender sieht, daß es schon der 1. Dezember ist und Du nur noch 23 Mal schlafen musst.

Heute morgen ging es dann aber richtig los.

Erstes Anzeichen: Ich wurde um 5.30 Uhr wach….hellwach….wie bescheuert ist das denn??!! Ich meinen Kopf wieder ins Kissen gewühlt, aber mein Gehirn war schon aktiviert, es wurden Knöpfe gedrückt, Gedankenströme wurden weitergeleitet und zack…mit dem Schlafen war es vorbei.….also ab ins Badezimmer. Dort schaute ich in den Spiegel und dachte so (Man Mascha, Du gutaussehendes Wesen, wie geht es Dir?)…..Wahnsinn, soviel Selbstliebe bin ich morgens gar nicht gewohnt….kann mich aber daran gewöhnen 😉

Ich schlürfte durch das noch dunkle Haus, knipste Licht an und fing an den Abwasch zu machen und aufzuräumen. Um 6.30Uhr wurde es dann hell, ich konnte das Licht ausschalten und die Türen und Fenster weit öffnen.

Ich goß meine Blumen, machte das Bett und trank eine Tasse Kaffee.

Ich frühstückte und las Zeitungen.

Tja…um 10 Uhr war ich damit fertig und als ich zu meinen Schulunterlagen ging, merkte ich die Nervosität aufkommen. Ich fühlte mich so zappelig wie ein kleines Kind, das gleich in den Zoo fährt, oder das vor der Wohnzimmertür darauf wartet endlich den Weihnachtsbaum und die Geschenke zu sehen.

Ich sagte mir selbst, daß ich mich zusammenreißen soll und begab mich in die schöne (gelogen), aufregende (laaaaangweilig) und leicht zu erlernende (jaaaaa klaaaar) Welt der Geologie.

Als ich da so saß und meine Arbeit über Gesteinsarten, Gesteinsschichten und Gesteins…..Dingsbums schrieb, wanderten meine Gedanken immer wieder weg. Mein Gehirn wollte sich nicht konzentrieren. Also machte ich nach einer Weile Pause und las etwas in meinem Buch….gleiches Problem in grün….also ging ich herum, leerte Müllsäcke, räumte den Kühlschrank auf usw.

Kaum war das erledigt….Ahoi Brausen-Alarm

Aber was ist diese Unruhe? Vorfreude? Traurigkeit?

Wird das jetzt jeden Tag so gehen??!!

Konzentration vorbei…Artikel beendet.

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Tamagotchi….ich war eine Tama (Mama)

Sagen Euch die Tamagotchis noch etwas? Vor über 16 Jahren kam eine manische Suchtwelle von Japan nach Deutschland und fast alle Kinder/Jungendliche waren infiziert.

Ich weiß noch, wie ich damals in der Bravo eine Doppelseite über das Tamagotchi fand….das erste elektronische Haustier. Das war soooo cool und ich…und alle anderen jungen Erdenbewohner Deutschlands wussten, daß sie so ein Ei bekommen mussten!!!!


(Das Foto ist aus dem Internet)

Tja, leichter gesagt als getan…..es waren keine zu bekommen. Meine Mutter ist mit mir und meinen beiden Geschwistern in jede Stadt gefahren, die Schleswig Holstein hergab….in jedem Spielzeugladen standen wir keuchend und kaputt vor der Verkäuferin/vor dem Verkäufer und fragten nach dem Tamagotchi….aber überall war die Antwort gleich: KEINE DA…..ALLE WEG…..AUF NEUE LIEFERUNG WARTEN…..LANGE WARTELISTE.

Wir Kinder waren kurz vor einem hysterischen Anfall und meine Mutter guckte uns immer mehr so an, als wenn sie überlegen würde, ob wir drei noch in eine Babyklappe passen würden.

Ich wollte dieses elektronische Wunder!!! Und jeder der mich kennt weiß, daß Geduld NICHT meine Stärke ist. Bei mir muß immer alles sofort gehen..SOFORT!!!

Wir Kinder waren echt nervig, aber ich schoß den Vogel ab…..Wutanfälle (warum schafft Mama nicht das Ding zu bekommen???!!), Trauer (wimmer, wimmer), Neid (wieso hat diese blöde Kuh eines bekommen??!!), Angst (ich werde die einzige sein, die keines hat!!), Selbstmitleid (Nie, nie, nie habe ich mal Glück) und so weiter.

Irgendwann standen wir in einem Spielzeugladen, holten uns die gleiche Antwort ab und fingen aber diesmal an uns auf die Warteliste zu setzen. Auf einmal strahlte die Verkäuferin und meinte, daß sie einen Tamagotchi-Ersatz da hätte.

(Damals wurden viele Fälschungen auf den Markt gebracht. Diese waren natürlich nicht so gut, sahen auch teilweise blöd aus und peinlich war es auch irgendwie)

Da ich aber schon wegen der Warterei ganz aggressiv war, dachte ich, daß es ja evtl eine gute Überbrückung wäre mit einem Tama Fake herumzuspielen. Meine Geschwister hatten Würde und lehnten ab. Ich nahm begeistert das Möchtegern -Tamagotchi mit nach Hause.

Es war so groß wie das Original, gelb und hatte katzenartige Ohren.

Die Anleitung war komplett auf japanisch und ich verstand nur Bahnhof. Als ich das Ding irgendwie aktivierte, tauchte ein Ei auf dem Bildschirm auf und nach 5 Minuten schlüpfte daraus ein Katzenbaby….tja, muß man jetzt nicht verstehen…

Auf jeden Fall hatte ich keine Ahnung welche Knöpfe zu drücken waren. Ich wusste nur aus der Bravo, daß man füttern und säubern muß, mit dem Tier zu spielen hat und das es sich bei guter Pflege weiterwentwickelt.

Nun irgendwann piepste das Teil los und nach vezweifeltem Tastendrücken fand ich irgendwann die Futtertaste.

Aber Spielen verstand ich nicht und Haufen musste ich auch keine wegmachen, da keine produziert wurden.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und wie eine gute Tama schaute ich sofort nach meinem Haustier, das neben meinem Kopf lag. Ich schaute verschlafen auf das Display und sah…. ein Katzenengel….toll, dachte ich, Weiterentwicklung!!!!!

Zusammensetzung des Trauerspiels: Mascha denkt Weiterentwicklung, Katze bewegt sich nicht mehr, Mascha denkt Spiel vorbei, da Engelentwicklung, Mascha startet neu, nächsten Tag wiederholt sich alles, nach dem 3. Mal begreift Mascha, daß der Engel keine Entwicklung bedeutet, sondern Tod…..die Katze ist dreimal gestorben, weil Mascha das Essen nicht richtig gegeben hat, Mascha findet es raus und dann….

….dann stand plötzlich der Opa aus Niedersachsen vor uns und seine Überraschung war: 3 Tamagotchis!!!!!! Ich bekam ein weißes!!!!! Juhhhuuuuu!!!!

Nahm das Baby in meine Hand als sei es der heilige Gral und das Katzen- Tamagotchi war vergessen.

Meine Mutter freute sich auch waaaahnsinnig über die Geschenke….zwar nervten wir nicht mehr mit: Mama… ich will ein Tamagotchi, Mama…ich will ein Tamagotchi……!!!! Aber nun gab es überall Gepiepse und ihre 3 Kinder starrten nur noch auf die Eier.

Später wurde dann meine arme Mama zur Tama-Kindergärtnerin befördert. Die Tamagotchis durften nämlich nicht mehr in die Schule genommen werden….die Lehrer waren am Durchdrehen…

Somit gaben wir unsere Haustiere vor jedem Schultag bei Mama ab und zeigten ihr wie man die Häufchen wegmachte und wie man die Kleinen fütterte. (Das konnte nicht bis nach der Schule warten…die Tamagotchis konnten schnell eingehen)

Wenn wir dann nach Hause kamen und sahen, daß Mama ihre Arbeit nicht gut gemacht hat, da der Bildschirm voller Häufchen war und unser Liebling dadurch kaum atmen konnte, wurde schon mal geflucht und geschrien: Mama, DU bist Schuld, wenn mein Tamagotchi stirbt!! Und dann wurde die Tür geknallt.

Natürlich hatten wir damals kein Verständnis dafür, daß Mama evtl. etwas besseres und wichtigeres zu tun hat, als sich um diese Möchtegern-Haustiere zu kümmern.

Diese Erkenntnis kam erst später….tut mir leid Tama…äh Mama.

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Mein Freund wird Rikschafahrer

Am nächsten Tag wollten mein Partner und ich mit einer Fahrradrikscha zur Schule fahren. Wir handelten den Preis aus, sprangen auf das wackelige Gefährt und der Fahrer (ein knochiges Männchen , eingehüllt in Lumpen) trat in die Pedalen. Der Verkehr war natürlich wieder der Wahnsinn. Die Straße war voll mit Autos, Tuktuks, Kühe, Menschen usw und Schlaglöcher gab es auch ohne Ende. Als wir dann in den Kreisel hineinkamen, standen wir komplett in der Mitte….und nichts ging mehr weiter. Alles steckte fest, wildes Gehupe war die Antwort. Ein Polizist mit Schlagstock versuchte den Fluß wiederherzustellen. Auf einmal kam ein großes Auto von rechts, rammte unsere Rikscha und fuhr weiter. Unser Fahrer wurde wütend, sprang von dem Fahrrad, schaute sich seine evtl. beschädigte Rikscha an und……rannte dem Auto hinterher.
Toll.
Da standen wir also in diesem Gefährt, mitten im Kreisel, keiner kommt weiter und unser Fahrer ist nicht mehr zu sehen. Der Polizist fängt an wie wild zu fuchteln und schreit etwas auf Hindi. Wir verstehen natürlich nur Bahnhof, aber wir wissen, daß wir hier im Weg sind. Mein Partner springt raus und versucht nun die Rikscha zu schieben.
Ein Bild für die Götter….ich musste so lachen!!!
Dann kam aber der Fahrer hektisch angerannt, sprang auf das Fahhrad, mein Freund hüpfte hinten wieder drauf und dann ging es los. Wir setzen uns langsam in Bewegung. Der Polizist war aber wohl sauer über diese Aktion und schlug erstmal mit seinem Stock dem Fahrer auf den Rücken. Der duckte sich und versuchte schneller in die Pedalen zu hauen. Als wir aus der Reichweite des Prüglers waren, drehte sich der Inder um und meinte: Die Polizei ist sehr böse zu uns. Ich komme aus Kalkutta und da sind die Polizisten viel netter.
Naja, wer es glaubt wird selig…..
Er tat mir leid….aber so ist das in Indien. Die Hierachien sind klar gesteckt. Ein Rikschafahrer zum Beispiel ist eher unten in den Klassen angesiedelt….und die „besseren“ Klassen gehen nicht nett mit diesen Menschen um.

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Voller Energie in Varanasi

Es war einfach nur schön!!! Jeden Morgen war ich schon vor meinem Partner wach, machte mich im Bad fertig und schlich aus dem Zimmer, betrat den Balkon und beobachtete den Ganges, der friedlich und mächtig an uns vorbeizog. Überall waren schon Menschen zu sehen, die im Fluß badeten und Gebete aussprachen. Hier an diesem Ort fühlte ich mich wieder lebendig und voller Energie.
Auch unsere Freunde, die wir seit 6 Monaten nicht gesehen hatten meinten, daß mich Indien verändert hat. Ich würde so strahlen. Ja, das hört man gerne 😉
Indien verändert einen Menschen. Dieses Land geht an einem nicht spurlos vorbei. Das ist wahr.
Am ersten Tag unternahmen wir eine Bootsfahrt auf dem Ganges. Unsere Freunde, die dort eine Schule für arme Kinder betreiben, organisierten diesen Ausflug. Die Kinder sollten mal etwas anderes sehen als die Stadt.
Es waren ca. 30 Kinder an Bord und es war ein riesiges Gewühle. Die Kinder sprangen herum und ich hatte furchtbare Angst, daß ein Würmchen ins Wasser fallen würde….die meisten Inder können nicht schwimmen. Wäre das passiert, hätte ich hinterher springen müssen, aber alleine der Gedanke in dieses verseuchte Wasser zu springen (Abfälle, Klärwasser, Leichen, menschliche Asche usw)sorgte dafür, daß sich bei mir alles zusammenzog….heiliger Fluß hin oder her….aber naja, wenn es hätte sein müssen, hätte ich Baywatch gespielt.
Wir fuhren mit dem Boot auf die andere Flußseite und dort war es unglaublich friedlich. Ein großer Strand und dahinter gab es kleine Dörfer mit Tieren, Brunnen, Feldern….so idyllisch….unglaublich, daß so eine Ruhe herrscht wobei doch die chaotische Stadt auf der anderen Flußseite so laut und voll ist.
Es war verdammt heiß und es gab nichts mehr zu trinken. Ich hatte auch vergessen etwas mitzubringen. Wir gingen mit den Kindern , den Lehrern und unseren Freunden in ein Dorf und dort fragte man, ob wir den Brunnen benutzen dürfen. Die Gastfreundschaft in Indien ist groß und daher war das gar kein Problem. Somit standen wir alle zusammen unter einem riesigen Baum, der Schatten spendete und die Kinder fingen an das Wasser aus dem Brunnen zu trinken. Ein Österreicher, der erst seit 2 Tage in Indien war und sich noch nicht wirklich auskannte, sprang auch zum Brunnen und wollte trinken. Ich konnte ihn gerade noch wegzerren. Ich erklärte ihm, daß dieses Wasser ihn furchtbar krankmachen würde. Großes Nein, Nein!!! Lieber jetzt durstig, als tagelang schlimme Magendarmbeschwerden.
Die Dorfbewohner schauten uns alle neugierig an und was das beste war: Überall standen kleine Ziegenbabys herum!!! Das war ja etwas für Mascha. Meine Lieblingsziege war Oreo….ich nannte das Baby so, weil es schwarz, weiß, schwarz war. Sah aus wie der Oreokeks. Ich trug das Baby herum und es legte sein Köpfchen an meinen Hals und kuschelte.
Der Ausflug war am späten Nachmittag zuende und wir waren auch ziemlich fertig….stundenlang in der Sonne, kein Wasser und schreiende Kinder überall um einen herum….das macht müde 😉

Fortsetzung folgt….

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7 Dinge über mich

Ich nehme hiermit den Award von Gedankenfest an und reiche ihn an meine 10 Links weiter:)

1. Früher gab es immer böse Kinder im Schulbus, die immer an meinen Haaren zogen. Das war schlimm, aber ich war leider zu schüchtern, um etwas zu  unternehmen.

2. Ich habe in der zweiten Klasse ein Zeugniswettbewerb gewonnen. Ich hatte das beste Zeugnis von……super vielen Schulen!!!

3. In der Ostseetherme wurde gefeiert und ein Reporter war auch da. Als das Zeitungsfoto von den drei Kindern auf dem Siegertreppchen geschossen wurde

fehlte die Erstplatzierte….also ich….ich war in der Wasserrutsche. Meine Mutter war stinksauer.

4. Ich liebe Kartoffeln.

5. Ich kann super backen:)

6. Ich liebe King of Queens, Gilmore Girls und Ellen Degeneres.

7. Ich habe meinen ZDE noch nicht gefunden.

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Brown Bread Bakery

Wir haben einen sehr netten Deutschen kennengelernt, der in Varanasi eine Deutsche Bäckerei betreibt. Das Essen dort ist ein Traum. Viele Organic-Products, das Brot ist super lecker und die Einahmen fliessen direkt in eine Schule für arme Kinder. Diese Schule hat Michael aufgebaut und finanziert dieses Projekt durch die Bäckereieinnahmen und Spenden. Für mehr Infos : www.brownbreadbakery.com oder  www.learn-for-life.net

Also für alle, die mal vorhaben nach Varanasi zu gehen. Besucht Michael in der Brown Bread Bakery:)